Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Tendoperiostose am Processus styloideus radii
Styloiditis of the radius
Chronisch entzündliche Veränderung am osteoligamentären Übergang des Processus styloideus radii.
Die Styloiditis radii ist als chronische Tendoperiostose aufzufassen, bei der es vergleichbar der Epicondylitis humeri radialis zu morphologischen Veränderungen (z. B. mukoide Degeneration) des knochennahen Gewebes kommen kann. Als ursächlich wird eine chronische Überbelastung oder Mikrotraumatisierung angenommen. Diskutiert werden auch eine peripher oder vertebragen ausgelöste Irritation des N. radialis.
Schmerzen über dem Processus styloideus radii mit unterschiedlicher Ausstrahlung nach proximal oder distal werden ebenso wie eine eingeschränkte Belastbarkeit, eine Kraftminderung und eine endgradige Bewegungseinschränkung im Handgelenk angegeben.
Über dem Processus styloideus radii findet sich zwischen den Sehnen des M. abductor pollicis longus und den Sehnen des M. extensor carpi radialis longus und des M. extensor carpi brevis eine isolierte Druckschmerzhaftigkeit.
Tendovaginitis stenosans (de Quervain), Insertionstendopathie des M. brachioradialis, Irritation des Ramus superficialis des N. radialis.
Die Behandlung ist eine Domäne der konservativen Therapie und besteht aus symptomatischen Maßnahmen.
Lokale antiphlogistische Maßnahmen, physikalische Therapie (Kryotherapie, Querfriktion, Ultraschall, Iontophorese), Injektionen mit Lokalanästhetika oder Kortikoidpräparaten.
Die Behandlung der Styloiditis radii kann langwierig sein und durch Verzicht auf chronische Belastungen (z. B. Sport) unterstützt werden.