Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Der Zinkleimverband ist ein halbstarrer Kompressionsverband bestehend aus Mullbinden, die mit Zinkgelatine versehen sind.
Die häufigste orthopädische Indikation zur Anwendung eines Zinkleimverbands ergibt sich nach Distorsionstraumen mit und ohne Bänderverletzungen an Sprung-, Hand- oder Kniegelenk. Durch die leichte Kompression wirkt der Zinkleimverband abschwellend und stabilisiert das Gelenk gleichzeitig, ohne es komplett ruhig zu stellen. Weitere Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich bei Tendinitiden oder Epikondylitiden.
Allergie gegen die Inhaltsstoffe, Hautekzeme, Hautverletzungen, akute Verletzung mit starker Schwellneigung.
Verschiedene Firmen bieten den Zinkleimverband als fertiges Produkt an, bei dem die Binde entsprechend mit Zinkgelatine getränkt ist. Das zu verbindende Gelenk wird in Funktionsstellung gehalten und mit einer elastischen Binde oder Schlauchverband versehen. Danach wird der Zinkleimverband erwärmt. Im erwärmten Zustand wird der Zinkleimverband angewickelt und anmodelliert. Abschließend wird eine trockene Mullbinde angewickelt, um eine Verschmutzung der Kleidung zu verhindern. Der Patient muss aufgeklärt werden, bei Taubheitsgefühl oder Durchblutungsstörungen sofort einen Arzt aufzusuchen. Nach vier bis fünf Tagen sollte der Zinkleimverband entweder gewechselt oder je nach Diagnose abgenommen werden.
Nach Abnahme des Zinkleimverbands kann eine elastische Binde angelegt werden. Eventuell physiotherapeutische Maßnahmen zur Mobilisierung des Gelenks.
Email: r.haaker@khwe.de
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Prof. Dr. R. Haaker
CA der Klinik für Orthopädie,
Rheumatologie, Traumatologie
Schwerpunkte: Primär- und Wechselendoprothetik,aller großen Gelenke; Fuß-, Kinder-, Rheumaorthopädie
Sportverletzungen, Wirbelsäulenerkrankungen