Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Amputation, spezielle, obere Extremitäten, Finger

Englischer Begriff

Finger amputation

Definition

Verlust eines kompletten oder von Teilen eines Fingers.

Indikation

In der Regel Traumata, selten Durchblutungsstörungen oder Infektionen.

Kontraindikation

Bei Möglichkeit zur Erhaltung der Extremität.

Durchführung

Dank der Fortschritte der mikrovaskulären Chirurgie gibt es heute zahlreiche Möglichkeiten, traumatisch vollständig oder teilweise amputierte Körperteile zu replantieren und zu revaskularisieren. Ziel jeder operativen Therapie sollte daher eine möglichst gute Wiederherstellung und Funktionserhaltung sein. Ein mikrochirurgisch versierter Chirurg sollte hierzu befragt werden. Bei nicht zu vermeidenden Amputationen ist Folgendes zu beachten:

  • Wichtig ist der Erhalt der so genannten „Greifzange“ zwischen Daumen und Zeigefinger.
  • Für die spätere Funktion und Schmerzfreiheit sind gute Weichteildeckung, Sensibilität und Durchblutung wichtig. Hierzu eignen sich in der Regel besser palmare Deckungen.

Folgende Amputationshöhen sind vorhanden:

  • Fingerendgliedamputation (siehe dort),
  • Amputationen im Mittelgliedbereich bzw. Grundgliedbereich (siehe dort).

Autor

Bernhard Greitemann

FA Orthopädie, Physikalische und rehabilitative Medizin, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Münsterland am Reha-Klinkum Bad Rothenfelde der DRV
Vorsitzender Vereinigung Techn. Orthopädie der DGOU und DGOOC
Vorsitzender Beratungsausschuss der DGOOC für das Orthopädieschuhtechnikhandwerk