Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Klavikulaluxation; Rockwood-IV-, Rockwood-V-Instabilität
Dislocation of the clavicula
Instabilität des Schlüsselbeins durch Zerreißung der Akromioklavikular- bzw. der Korakoklavikularbänder (AC- und CC-Bänder) und zusätzlichem Abriss der deltotrapezoidalen Faszie.
Die Einteilung der horizontalen Klavikulainstabilitäten erfolgt nach der Klassifikation von
Die Zerreißung der Bänder des Akromioklavikulargelenks (ACG) ist eine häufige im Sport erlittene Verletzung durch meist direkten Sturz auf die Schulter.
Durch klinische Untersuchung einfach zu evaluieren. Zusätzlich erfolgen eine Röntgenuntersuchung im antero-posterioren Strahlengang und eine axiale Aufnahme des Akromioklavikulargelenks mit und ohne Gewichten, so genannte Wasserträgeraufnahme.
Mediale oder laterale Klavikulafraktur.
Die Instabilitäten nach Rockwood IV und V sollten immer operativ stabilisiert werden, da eine Sekundärversorgung wesentlich aufwändiger und weniger zielführend ist (Abb. 1).
Abb. 1.
ACG-Stabilisierung mit Fadenankertechnik.
Die primäre Versorgung ist deshalb angezeigt, da eine Rekonstruktion der Muskelschlingen und Faszien nur im frischen Zustand möglich ist und Gewebeinterpositionen im Akromioklavikulargelenk und massive Dislokationen vermieden werden können.
Begleitend dazu erfolgt eine symptomatische analgetische Therapie und Ruhigstellung im Schulterverband für vier Wochen, dann erst Beginn mit aktiven Bewegungsübungen, Physiotherapie mit Refraktion des Schultergürtels und Dehnung, Massage des Trapeziusoberrands ab Operation. Operativ versorgte Rockwood-IV- und Rockwood-V-Läsionen haben eine bessere Prognose als konservativ versorgte Instabilitäten.