Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Strahlentherapie benigner Erkrankungen
Form der Teletherapie mit antiphlogistischer Wirkung. Wirkmechanismus ist nicht genau geklärt, diskutiert werden eine Freisetzung von Entzündungsmediatoren und Zytokinen sowie eine Änderung der Gewebeperfusion.
Indikationsspektrum wegen erfolgreicher medikamentöser, physikalisch-medizinischer und chirurgischer Therapie in den vergangenen Jahren stark eingeschränkt; dies gilt besonders für Panaritien, Furunkel und Abszesse, auch für postoperative Hämatomverkalkungen und arteriovenöse Malformationen (Hämangiome). Grundsätzlich entzündlich-degenerative Erkrankungen (aktivierte Arthrose, aktivierte Fibroostosen besonders an Ferse und distalem Humerus) und entzündlich-metabolische Erkrankungen (kalzifizierende Tendinitis), nicht mehr rheumatische Erkrankungen. Weiterhin nicht-aggressive Fibromatosen (Morbus Dupuytren, Morbus Ledderhose) und andere „hyperproliferative Erkrankungen“ wie Narbenkeloide.
Strahlenexposition, besonders bei jüngeren Patienten zu berücksichtigen.
Einzeldosen von 0,2–1 Gray mit Orthovoltgerät oder am Linearbeschleuniger (mittels Photonen oder Elektronen) in einer Serie oder in mehreren Serien.