Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Operation nach Dwyer

Synonyme

Dwyer-Operation; Dwyer-Osteotomie; Laterale zuklappende Kalkaneusosteotomie

Englischer Begriff

Dwyer osteotomy; Lateral closing wedge osteotomy of the calcaneus

Definition

Valgisierende Osteotomie der Ferse zur Behebung einer symptomatischen Varusdeformität der Ferse oder des Rückfußes.

Indikation

Isolierte Varusferse, Rückfußvarusdeformität, laterale Instabilität des oberen Sprunggelenks mit sekundärer Varusdeformität des Rückfußes, Varus-Sprunggelenkarthrose, Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung.

Kontraindikation

Rückfußvalgusdeformität, Valgus-Sprunggelenkarthrose.

Durchführung

Posterolateraler Fersenzugang mit 5–6 cm großer Inzision dorsal der Peronealsehnen. Darstellung und Schonung des N. suralis. Leicht schräge Osteotomie des Tuber calcanei. Durch eine 8–10 mm laterale Keilentnahme Zuklappungs- und somit Valgisierungseffekt der Ferse. Fixation mit zwei Staples oder mit transtuberalen Schrauben von plantodorsal. Die Dwyer-Osteotomie wird häufig mit einer Rekonstruktion des lateralen Sprunggelenk-Ligament-Komplexes kombiniert.

Das Ziel dieser operativen Behandlung ist das Realignment der Ferse, die Rezentralisierung der Ferse unter der Belastungsachse des oberen Sprunggelenks sowie die Normalisierung der Hebelarme des M. triceps surae.

Nachbehandlung

Gipsbehandlung oder Stabilisierungsorthese (z. B. Vacuped, Aircast-Walker, Künzli-Stabilschuh) bis zum gesicherten ossären Durchbau, normalerweise sechs Wochen, danach physiotherapeutisches Rehabilitationsprogramm.

Autor

Geert I. Pagenstert