Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Halswirbelsäule, Luxation

Definition

Gelenkverletzung mit vollständiger Diskontinuität der gelenkbildenden Knochenenden im Bereich der Halswirbelsäule.

Pathogenese

Häufig im Rahmen von Beschleunigungsverletzungen der Halswirbelsäule mit Luxationsfrakturen und/oder diskoligamentären Verletzungen.

Symptome

Schmerzhafte Bewegungseinschränkungen, Kopf- und Nackenschmerzen. Insgesamt ist die klinische Symptomatik häufig unspezifisch und reicht – je nach Lokalisation und Ausmaß der Instabilität – von der Beschwerdefreiheit über Nacken- und Kopfschmerzen bis zu neurologischen Symptomen wie Paresen, Hyperreflexie, Hyp- und Parästhesien, Kloni und Pyramidenbahnzeichen.

Diagnostik

Nativröntgen, Kernspintomographie.

Therapie

Operativ

Akuttherapie

Vitale Funktionen sichern, Lagerung auf Vakuummatratze, Schutz durch Stiff-neck-Orthese.

Operative Therapie

Ziel: Stellungskorrektur und Stabilisierung der Halswirbelsäule (z. B. durch eine Spondylodese, Plattenosteosynthese, Cage), Dekompression und Rekalibrierung des Wirbelkanals.

Bewertung

Rückbildung eines kompletten Querschnitts in ca. 20 % der Fälle, unabhängig von der Therapie.

Autor

René Hartensuer