Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Osteoklastenaktivität

Synonyme

Resorptionsrate

Englischer Begriff

Osteoclastic activity

Definition

Maß für die Knochenresorption, die von der Aktivität der knochenabbauenden Osteoklasten abhängig ist. Verstärkte Knochenresorption durch erhöhte Osteoklastenaktivität tritt u. a. bei Osteoporose (siehe Osteoporose Typ II), Morbus Paget, primärem Hyperparathyreoidismus, metastasierendem Malignomen mit Knochenabbau, osteolytischen Knochentumoren, unter Hämodialyse sowie beim multiplen Melanom auf.

Beschreibung

Die Osteoklastenaktivität wird hormonell gesteuert; Hemmung durch Östrogen und Kalzitonin und Förderung durch Parathormon und 1,25-Dihydroxyvitamin D3.

Zur laborchemischen Bestimmung der Osteoklastenaktivität wird ein Immunoassay für die Tartrate-Resistant Acid Phosphatase Bande 5b (TRAP 5b, Markerenzym der Osteoklasten) eingesetzt. Die TRAP 5b korreliert sehr hoch mit der Osteoklastenzahl bzw. Fläche in der Knochenhistologie. Als weiterer Resorptionsmarker wird beta-CrossLaps (CTX, Knochenkollagenabbaumarker) verwendet, das mit einem automatisierten Analysator gemessen werden kann. CTX akkumuliert bei Niereninsuffizienz, es hat daher bei Dialysepatienten einen höheren Normbereich als bei Nierengesunden. CTX korreliert bei Dialysepatienten sehr hoch mit intaktem Parathormon. Es zeigt bei Gesunden eine ausgeprägte Tagesrhythmik, bei Dialysepatienten ist diese abgeschwächt.

Autor

Matthias Bühler, Hergo Schmidt