Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Fischwirbel

Englischer Begriff

Cod fish vertebra

Definition

Bikonkave Verformung der Lendenwirbelkörper in Kombination mit einer radiologisch vermehrten Strahlendurchlässigkeit. Infolge der Nachgiebigkeit der Wirbelkörper bei unten genannten Grunderkrankungen kommt es zu einer bogenförmigen Deformierung der Wirbelkörper. Fischwirbel treten insbesondere im Bereich der unteren Brust- und der oberen Lendenwirbelsäule auf. Bei der Osteoporose (siehe Osteoporose Typ II) sind häufig einzelne Wirbel betroffen, bei der Osteomalazie oft ganze Wirbelsäulenabschnitte.

Vorkommen

Osteomalazie, Osteoporose.

Diagnostik

Röntgen, Knochendichtemessung.

Differenzialdiagnose

Bei vorliegender Skoliose kann im Röntgenbild (seitlicher Strahlengang) eine Fischwirbelbildung vorgetäuscht werden.

Therapie

Abhängig von der Grunderkrankung sollte diesbezüglich eine adäquate Therapie erfolgen. Näheres hierzu siehe Osteomalazie und Osteoporose.

Akuttherapie

Analgetika

Konservative/symptomatische Therapie

Siehe oben, zusätzlich gegebenenfalls Orthesenversorgung.

Medikamentöse Therapie

Siehe oben.

Operative Therapie

Vertebroplastie, Kyphoplastie.

Dauertherapie

Siehe oben.

Bewertung

Durch eine adäquate Therapie der Grunderkrankungen sowie symptomatische und/oder operative Maßnahmen (siehe oben) lässt sich in den meisten Fällen eine zufriedenstellende Beschwerdelinderung erzielen.

Nachsorge

Kontrollen der Therapie bezüglich der Grunderkrankung.

Autor

René Hartensuer