Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Morbus Little; Little-Krankheit; Infantile Zerebralparese; ICP; CP; Zerebrale Bewegungsstörung
Little’s disease
Bleibende Bewegungsstörung aufgrund eines nicht fortschreitenden Defekts oder einer Schädigung des Gehirns in frühen Entwicklungsphasen.
Prä-, peri- und postnatale Gehirnschädigung aufgrund von Missbildung, Infektion (Masern, Zytomegalie, Rubeolen u. a.), Stoffwechselstörung, Schädel-Hirn-Verletzung, Tumoren sowie idiopathisch.
Die häufig zuerst hypotonen Kinder zeigen mit fortschreitender Entwicklung des Nervensystems einen erhöhten Muskeltonus und Spastizität. Die Spastik kann mit ataktischen, athetotischen oder dystonen Komponenten kombiniert sein, häufig ist sie distal betont. Begleitend findet sich oft eine Muskelschwäche der Antagonisten und der proximalen Muskelgruppen.
Koordinationsstörungen, Intelligenzschwäche, Seh- und Hörstörungen, Störungen der Atem-, Kreislauf und Temperaturregulation können zusätzlich auftreten.
Klinisch, neurologische Untersuchung: verzögerte Entwicklung, fehlende oder asymmetrische Bewegungen, Persistenz primitiver Reflexe, verzögerte oder ausbleibende motorische Entwicklung, erhöhter Muskeltonus, spastische Parese (Tertraparese, Hemiparese, Diplegie); Bildgebung: Magnetresonanztomographie, Computertomographie des Schädels; Stoffwechselanalyse, gegebenenfalls Genanalyse bei erbbedingter Erkrankung.
Physio- und Ergotherapie, Logopädie, orthetische Versorgung, Operation (z. B. bei Gelenkkontrakturen).