Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Tenoplasty
Operatives Verfahren zur Verringerung eines lokal krankhaft vermehrten Sehnendurchmessers.
Umschriebene fusiforme Auftreibungen einer Sehne (z. B. nach partieller Sehnenruptur).
Lokal entzündliche Veränderungen der Haut, eingeschränktes Gleitverhalten der Sehne.
Die betreffende Sehne wird über einen standardisierten Zugang dargestellt. Die lokal aufgetriebene Sehne wird nach Spaltung des Sehnengleitgewebes in Längsrichtung inzidiert. Aus dem verdickten Sehnenbereich wird eine keilförmige Exzision von Sehnengewebe durchgeführt, so dass der Sehnendurchmesser dem proximalen und distalen Sehnenquerschnitt entspricht. Anschließend wird die Inzision der Sehne wieder verschlossen. Das Sehnengleitgewebe wird readaptiert oder auch offen belassen (z. B. an der Achillessehne).
Eine physiotherapeutische Übungsbehandlung ist postoperativ erforderlich, um das Gleitverhalten der Sehne zu erhalten und sekundären Vernarbungen vorzubeugen. In Abhängigkeit von der Lokalisation und Beanspruchung der betroffenen Sehne (z. B. Achillessehne) muss bis zur Sehnenheilung eine funktionelle Entlastung herbeigeführt werden. Dies kann über spezielle Orthesen oder Schienen erzielt werden.