Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Weichteilschatten

Englischer Begriff

Soft tissue density

Definition

Bei konventionellen Röntgenaufnahmen die Kontrastkomponente, die die Weichteile, d. h. die Muskeln, Sehnen und ihre Umgebung, repräsentiert (siehe Weichteilaufnahme, Röntgenaufnahme).

Beschreibung

Von den großen Kontraststufen auf Röntgenbildern, die in ihrer „Röntgendichte“ beschrieben werden (schwarz = luftdicht, dunkelgrau = fettdicht, hellgrau = weichteildicht, dunkles Weiß = knochendicht und helles Weiß = metalldicht), repräsentieren die Weichteilschatten der Extremitäten als Normalgewebe die Muskeln und Sehnen, bei pathologischen Veränderungen Flüssigkeiten und Raumforderungen. Benachbartes dunkelgraues Fettgewebe, zwischen den Muskeln „Fett-Trennungslinien“ genannt, kann durch Raumforderungen „verlagert“, durch Hämatome, Entzündungs- oder Tumorödeme „verstrichen“ sein. Charakteristische Zeichen sind eine Verdichtung des Pronatorfettstreifens (am distalen Radius als Zeichen einer unverschobenen Fraktur), des Kager-Dreiecks (d. h. des präachillären Fettkörpers bei einer Bursitis subachillea oder einer Tendopathie der Achillessehne), des prävertebralen Fettstreifens der Halswirbelsäule und des periartikulären Fettgewebes großer und kleiner Gelenke („Fettpolsterzeichen“, siehe Abb. 1) als Zeichen einer Synovialitis mit Ergussbildung.


Abb. 1.
Vergrößerter Weichteilschatten an den Kniegelenken, rechts durch geringen (Pfeile), links durch ausgeprägten (Pfeile) Erguss.

Autor

Bernd Tombach, Jan Bischoff