Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Abduktionsinnenrotationsorthese

Englischer Begriff

Abduction and internal rotation orthesis

Definition

Orthese, die das Hüftgelenk in Abduktion und Innenrotation fixiert.

Beschreibung

Bei der angeborenen Hüftdysplasie kann durch eine Abduktionsinnenrotationsorthese eine Zentrierung des Hüftkopfs in der Pfanne angestrebt werden. Auf dem Markt sind verschiedene Orthesen verfügbar (z. B. Tübinger Schiene, Heidelberger Schiene usw.). Bei Non-Compliance der Patienteneltern kann auch auf einen Gips zurückgegriffen werden. Die Dauer der Anlage beträgt in der Regel jeweils ca. vier Wochen, nach denen eine klinische und eine sonographische Kontrolle erfolgen.

Eine weitere Möglichkeit der Nutzung einer Abduktionsinnenrotationsorthese bietet sich bei der rezidivierenden Hüftluxation. Hier kann durch eine Orthese ein Versuch einer konservativen Therapie zur Vermeidung weiterer Luxationen erfolgen, sofern eine Nutzen-Risiko-Abwägung zugunsten einer konservativen Therapie spricht. Da die Gipsversorgung in der Regel eine Immobilisation des Patienten mit allen Nebenwirkungen und Komplikationen bedeutet, wird in der Regel versucht, durch eine Orthese eine Fixation des Hüftgelenks zu erreichen. Die Dauer der Orthesenanlage beträgt in der Regel sechs Wochen.

Autor

Johannes Mortier