Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Rückenmarktumor

Englischer Begriff

Spinal tumor

Definition

Gewebeneubildung im Rückenmark durch spontanes verschiedengradig enthemmtes Wachstum von körpereigenem Gewebe verbunden mit Verlust spezifischer Zell- und Gewebefunktionenformation.

Pathogenese

Neubildung von Gewebeformationen durch Zellen maligner, semimaligner oder benigner Tumoren. Man unterscheidet:

  1. Neurinome: häufig zervikal;
  2. Meningeome: thorakal;
  3. Chordome, Ependymome, Lipome: lumbosakraler Bereich;
  4. maligne/semimaligne Gliome: intramedullär;
  5. Metastasen: häufig extradural (Bronchial-, Mamma-, Prostata-, Nierenzellkarzinom).

Selten: Osteosarkome, Chondrosarkome, Ewing-Sarkome.

Symptome

Je nach Lokalisation des Tumors, häufig mit Schmerzen und sensomotorischen Ausfällen verbunden.

Diagnostik

Magnetresonanztomographie, neurophysiologische Untersuchungen.

Differenzialdiagnose

Entzündung, vaskuläre Symptome.

Therapie

Benigne Tumoren: Operation; Hämangiome: Embolisation; maligne Tumoren: Operation (Dekompression, Ausräumung), Radiatio.

Medikamentöse Therapie

Methylprednisolon

Operative Therapie

Unbedingt: Dekompression nervaler Strukturen, gegebenenfalls totale Ausräumung der Raumforderung.

Dauertherapie

Physiotherapie

Bewertung

Therapieerfolg hängt von Malignität des Tumors ab.

Nachsorge

Regelmäßige klinische Nachuntersuchungen, bei malignen Prozessen mit Bildgebung.

Autor

Iris Reuter