Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Gelenksteife
Locked joint
Aufhebung der Gelenkbeweglichkeit, die akut oder chronisch auftreten kann oder im weiteren Sinne operativ gewollt sein kann (Arthrodese, Arthrorise, bei bestimmten Gelenkprothesen).
Akute Gelenksperre: Einklemmung von Gelenkanteilen (freie Gelenkkörper unterschiedlicher Genese, z. B. bei Osteochondrosis dissecans, Meniskuseinklemmung), akute Gelenkschwellung (Hämarthros, infektiöse und reaktive Arthritis), posttraumatisch (Luxation, Fraktur, Hämarthros).
Chronische Gelenksperre: durch Veränderungen der Gelenkkapsel oder durch Adhäsionen und Bridenbildung (adhäsive Kapsulitis, Arthrofibrose, fibröse Ankylose), durch Veränderung der Gelenkflächen (Arthrose, Knochennekrose, Gelenkdeformierungen, knöcherne Ankylose).
Klinische Untersuchung, Labor, Sonographie, Nativröntgen, Magnetresonanztomographie, Computertomographie, Arthroskopie.
Extraartikulär bedingte Bewegungseinschränkung (z. B. durch Muskelkontrakturen, erhöhter Muskeltonus, Sehnenverkürzung, Narbenkontrakturen); schmerzreaktive Bewegungseinschränkung (z. B. Nervenkompressionssyndrome) bei eigentlich freier Gelenkbeweglichkeit.
Die Therapie richtet sich nach Ätiologie und Pathogenese der Gelenksperre.