Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Minder-/Mangeldurchblutung
Ischemia
Minderung der Durchblutung oder Blutversorgung, die aufgrund der resultierenden mangelhaften Sauerstoffversorgung zur Ausbildung von klinischen Symptomen führen kann.
Eine akute Verminderung oder Unterbrechung der Durchblutung kann je nach Ausprägungsgrad (inkomplett oder komplett) zum Gewebsuntergang, wie z. B. beim Herzinfarkt oder Schlaganfall, führen. In der Orthopädie führen diese Minderversorgungen nach einer Hypoxie u. a. zu Knochennekrosen (Hüftkopfnekrose, aseptische Knochennekrosen etc.). Das Ausmaß des Schadens variiert von Organ zu Organ und ist abhängig von der Ischämietoleranz des jeweiligen Gewebes. Beschwerden treten anfänglich meist erst unter Belastung auf, da die arterielle Restversorgung für den Ruhezustand noch ausreicht. Iatrogen wird die Ischämie im Rahmen der Tumorbehandlung bei gefäßreichen Neoplasien genutzt. Bei der Blutleere und -sperre wird die Ischämie bewusst in Kauf genommen.