Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Achillessehne

Synonyme

Tendo calcaneus; Tendo Achillis

Englischer Begriff

Calcaneal tendon; Achilles tendon

Definition

Die am Tuber calcanei ansetzende Sehne des M. triceps surae.

Beschreibung

Sie wird nach Achilles benannt, da dieser angeblich infolge einer Verletzung dieser Sehne, seiner einzigen verwundbaren Stelle, verstorben ist. Die Achillessehne ist die gemeinsame Endsehne des M. triceps surae und setzt am Tuber calcanei an (siehe Abb. 1). Der M.triceps seinerseits besteht aus dem oberflächlicheren M. gastrocnemius mit seinen zwei Köpfen und dem tiefer gelegenen M. soleus. Der M. gastrocnemius entspringt mit zwei Köpfen (Caput mediale und laterale) von den Kondylen des Femur. Der M. soleus (Schollenmuskel) entspringt 1. in einem hufeisenförmigen Bogen von der Linea musculi solei der Tibia, 2. von einem Sehnenbogen, der die A. tibialis posterior und die V. tibialis posterior und den N. tibialis überbrückt, und 3. vom Kopf und oberen Drittel der Fibula.

Zwischen dem Ansatz der Sehne, die gegen den Ansatz wieder breiter wird, und dem oberen glatten Teil des Tuber calcanei liegt die Bursa subtendinea. Zwischen der Haut und der Sehne kommt die Bursa subcutanea calcanea zu liegen. Im Gegensatz zu vielen anderen Sehnen besitzt die Achillessehne keine eigentliche Sehnenscheide, sondern ist von Gleitgewebe (Paratenon) umhüllt. Ihre Durchblutung erfolgt zum großen Teil ventralseitig.

Die Achillessehne stellt die Verbindung zwischen der oberflächlichen Schicht der Wadenmuskulatur und der Ferse dar und überträgt die Kontraktion der Muskulatur auf die Ferse. Somit bewirkt sie bei Muskelkontraktion vor allem eine Plantarflexion und geringer auch eine Supination des Fußes.

Die Achillessehne ist aufgrund ihrer starken Beanspruchung besonders gegenüber Rupturen und Überlastungsschäden exponiert.


Abb. 1.
Anatomisches Präparat der Achillessehne mit Ansatz am Kalkaneus.

Autor

Karl-Heinz Kristen, Peter Bock