Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Lendenwulst

Definition

Klinisch (in Rumpfbeuge) deutlich fassbare einseitige (jeweils auf der Konvexseite der Krümmung liegende) paravertebrale Vorwölbung der Rückenstreckmuskulatur im Fall einer Lumbalskoliose mit Scheitelpunkt der Krümmung in Höhe der Lendenwirbelsäule.

Vorkommen

Nur bei echten (Rotations-)Skoliosen zu beobachten.

Diagnostik

Die Röntgenaufnahme in zwei Ebenen bestätigt den klinischen Verdacht auf eine (Thorako-)Lumbalskoliose.

Differenzialdiagnose

Weichteiltumoren anderer Genese.

Therapie

Siehe Skoliosetherapie.

Akuttherapie

Meist nicht aus dem Grund erforderlich.

Konservative/symptomatische Therapie

Korsettversorgung, z. B. Milwaukee-Korsett, Chéneau-Korsett oder Boston-Korsett.

Operative Therapie

Bei Winkelgraden über 40° nach Cobb oder starker Progredienz, siehe Skoliosetherapie.

Dauertherapie

Korsettbehandlung

Bewertung

Der Lendenwulst selbst ist in Höhe und Ausdehnung kein direktes Maß für die Stärke der skoliotischen Hauptkrümmung. Er ist jedoch ein gutes Screeningsymptom bei Reihenuntersuchungen (Einschulung, Jugendschutzuntersuchung, Musterung).

Nachsorge

Siehe Skoliosetherapie.

Autor

Rolf Haaker, Michael Kamp

Email: r.haaker@khwe.de
http://www.khwe.de
https://www.klinik-bewertungen.de.../erfahrung-mit-st-vincenz-hospital-brakel
Prof. Dr. R. Haaker
CA der Klinik für Orthopädie,
Rheumatologie, Traumatologie
Schwerpunkte: Primär- und Wechselendoprothetik,aller großen Gelenke; Fuß-, Kinder-, Rheumaorthopädie
Sportverletzungen, Wirbelsäulenerkrankungen