Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Urinary (bladder) catheter
Hilfsmittel zur künstlichen Harnableitung bei Blasenentleerungsstörungen, zu diagnostischen Zwecken oder zur genauen Ausfuhrbilanzierung. Angabe des Durchmessers erfolgt in Charrière (1 Charr = 1/3 mm).
Es stehen verschiedene Blasenkatheter zur Verfügung.
Transurethrale Katheter
Diese werden mit Gleitmittel über die Harnröhre eingeführt. Einmalkatheter werden zu diagnostischen Zwecken oder zur intermittierenden Blasenentleerung eingesetzt. Die Katheter bestehen aus Kunststoff und haben keinen Ballon. Die Spitze ist je nach Kathetertyp unterschiedlich geformt (siehe Abb. 1). Für den Mann wird meist der Tiemann- oder Mercier-Katheter eingesetzt, bei der Frau der Nélaton-Katheter. Der so genannte Dauerkatheter oder Blasenverweilkatheter besteht ebenfalls aus Kunststoff, wird an der Spitze mit einem Ballon geblockt und dient der Dauerableitung des Urins. Die Infektionsgefahr ist durch die Möglichkeit der Keimaszension entlang der Harnröhre sehr hoch (100 % Bakteriurie nach 48 Stunden).
Abb. 1.
Transurethrale Katheter.
Suprapubischer Blasenkatheter
Indikation: Harndauerableitung; Einführung des Katheters durch suprapubische Blasenpunktion, Infektionsgefahr wesentlich geringer als bei transurethralen Kathetern.