Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
DNA-Antikörper; Anti-dsDNS-Antikörper
Anti-double-strand DNA antibodies
Autoantikörper gegen DNS, die zu Autoimmunerkrankungen führen können.
DNS-Antikörper oder Antikörper gegen doppelsträngige DNS (Anti-dsDNS-Antikörper) finden sich gehäuft bei Autoimmunkrankheiten, die sich gegen körpereigene Bindegewebe richten, den so genannten Kollagenosen. Ähnlich wie bei der Bildung anderer antinukleärer Antikörper (ANA) kommt es aus zum Teil unklaren Gründen, zum Teil im Rahmen viraler Infektionen zur Bildung von Antikörpern gegen die eigene DNS. Eine herabgesetzte Suppressorfunktion von T-Zellen scheint hierbei von Bedeutung zu sein. Es kommt zur autoreaktiven Entzündung, die sich beim systemischen Lupus erythematodes (SLE) in Form einer generalisierten Vaskulitis äußern kann. Der laborchemische Nachweis von Anti-dsDNS-Antikörpern ist beim SLE in 60–90 % der Fälle möglich.