Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Doppelosteotomie

Synonyme

Doppelosteotomie nach Benjamin

Englischer Begriff

Double osteotomy

Definition

Gelenknahe Osteotomie der proximalen und distalen Gelenkpartner an Schulter- und Kniegelenk bei Arthritis. Dieser Eingriff soll Schmerzen und Entzündungsaktivität günstig beeinflussen und so zu einer Schmerzreduktion und besseren Beweglichkeit führen.

Indikation

Als Indikation wurde die schwere Arthritis im Rahmen der chronischen Polyarthritis als Alternative zur Alloarthroplastik angesehen. Die Operation wurde von A. Benjamin an Knie- und Schultergelenk beschrieben. Die Doppelosteotomie stellt heute jedoch kein gängiges Operationsverfahren mehr dar und sollte nur ausnahmsweise indiziert werden.

Durchführung

Schulter: Es wird gleichzeitig eine Osteotomie des Collum scapulae und des Collum chirurgicum durchgeführt. Danach erfolgt keine Osteosynthese.

Knie: Analog zur Schulter erfolgt hier die Osteotomie von distalem Femur und proximaler Tibia. Auch hier erfolgt keine Osteosynthese.

Nachbehandlung

Da nach erfolgter Osteotomie keine Osteosynthese erfolgt, ist mit einer nicht geringen Rate von Pseudarthrosenbildung zu rechnen.

Autor

Matthias Kusma