Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Morbus Hegemann
Avascular necrosis; Hegemann disease
Avaskuläre Nekrose der Trochlea humeri.
Lokale Durchblutungsstörungen vaskulärer, konstitutioneller oder mechanisch-traumatischer Ursache meistens bei Jungen etwa im Alter um das 14. Lebensjahr auftretend.
Endgradige Bewegungseinschränkung, meistens Streckhemmung, die häufig mit einem Bagatelltrauma in ursächlichen Zusammenhang gebracht wird. Druckempfindlichkeit über dem betroffenen Gelenkanteil, gelegentlich Kapselschwellung.
Nativröntgen zur Stadieneinteilung: Sklerosierungsstadium (Verdichtung des Knochenkerns), Fragmentationsstadium (scholliger Zerfall des Knochenkerns) und Reparationsstadium (Wiederaufbau von Struktur und Knochenform). Im Kernspintomogramm metaphysäre Mitbeteiligung und Verlauf beurteilbar.
Osteochondrosis dissecans (eher bei älteren Jugendlichen oder Erwachsenen), Morbus Panner (Capitulum humeri, eher bei jüngeren Kindern zwischen vier und zehn Jahren), entzündliche/rheumatische Erkrankungen, Einklemmungen durch freie Körper, Plica synovialis.
Konservativ symptomatisch.
Kurzfristige Ruhigstellung, Schmerztherapie.
Kurzfristige Ruhigstellung, Schmerztherapie, Vermeidung von Überbelastung, Sportkarenz.
Analgetika bzw. Antiphlogistika.
Nach Ausheilung im Lauf von ein bis drei Jahren nicht erforderlich.
Eher seltene Erkrankung mit guter Prognose bei konservativer Behandlung.
Nach initialer Entlastungsphase Krankengymnastik zum Erhalt der Beweglichkeit.