Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Sehnenschnappen
Tendon luxation
In Abhängigkeit von Lage und Belastung Luxation der Sehne aus dem Gleitlager meist einhergehend mit Funktionsverlust und Schmerzen.
Ursächlich ist zumeist eine Schädigung des Sehnengleitlagers. Zu den anlagebedingten Schädigungen zählen Hypermobilität, Kollagenstörungen wie z. B. Marfan-Syndrom. Posttraumatische Schädigungen sind meist durch eine Verletzung der Sehnenscheide mit primär traumatischer Sehnenluxation und sekundärer habitueller Luxation zu erklären.
Bei forcierter Flexion des Fußes im Sprunggelenk (Absprung) kann es zu einer Luxation der Peroneussehnen kommen. Ursächlich ist eine elongierte Sehnenscheide sowie ein flach ausgebildetes knöchernes Lager an der Fibula. Im Schultergelenk kann eine Subluxation der langen Bizepssehne bei Außenrotation in Elevation (Kraulbewegung, Wurfbewegung, Aufschlagbewegung) zu einer chronischen Schmerzsymptomatik mit Tendovaginitis führen. Ursächlich ist ein flacher Sulcus bicipitalis und ein elongiertes Lig. humeri transversum. Das Subluxations- oder Luxationsphänomen wird vom Betroffenen als Schnappen wahrgenommen.
Sekundäre Zeichen wie Sehnendegeneration und Tendovaginitis sind im MRI und im Ultraschall sichtbar. Die entscheidende Diagnostik stellt die genaue klinische, eventuell klinisch funktionelle Untersuchung dar.
Luxation und Subluxation des Gelenks.
Primär ist auf eine korrekte technische Durchführung der kritischen Bewegungsabläufe besonders im Sport zu achten. Im Akutfall sind vorübergehende Vermeidung der subluxierenden Bewegungen sowie eine Kräftigung der stabilisierenden Muskulatur erforderlich.
Bei Persistenz des Symptomatik operative Sanierung, Methode und Vorgehen sind stark abhängig von der Lokalisation.