Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Bäder

Synonyme

Balneotherapie; Hydrothermotherapie

Englischer Begriff

Balneotherapy

Definition

Behandlung durch teilweise oder vollständige unterschiedlich temperierte Bäder. Wasser, Schlamm oder andere Medien können verwendet werden.

Indikation

Rehabilitation nach orthopädisch-traumatologischen Operationen, Behandlung chronischer Leiden wie Arthrosen.

Kontraindikation

Kardiovaskuläre Begleiterkrankungen, offene Wunden, infektiöse Hauterkrankungen.

Durchführung

Bäder sind ein Oberbegriff für eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Anwendungen. Zunächst wird nach der Art des verwendeten Mediums unterschieden. Das Teil- oder Vollbad in Wasser kann in unterschiedlich temperiertem Wasser geschehen, entweder im Sinne einer Kryobalneotherapie mit kaltem Wasser oder in warmem Wasser. Auch das Baden in Schlammbädern, also mit Wasser aufgeschlämmtem Torf, gehört zu den Bädern, kann aber auch als Packung durchgeführt werden. Es gibt zudem mit pharmakologisch wirksamen Substanzen oder Heilpflanzenauszügen angereicherte Bäder, beispielsweise bei der Sitzbadbehandlung mit Kamillenbädern, und das mit Sauerstoffblasen angereicherte Luftperlbad. Nach dem Grad des Eintauchens werden das Voll-, Dreiviertel- und Teilbad unterschieden, wobei sich unter dem letztgenannten Begriff Teilbäder unterschiedlicher Körperregionen (Sitzbad, Handbad, Fußbad) finden. Ein wichtiges Grundprinzip aller Bäder ist die Anregung der Durchblutung und ein neurophysiologisch vermittelter Reiz, der – je nach Anwendung – eine Tonisierung oder Detonisierung von Muskelgruppen bewirken kann.

Autor

Nils Hailer