Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Arthrolyse

Synonyme

Gelenklösung; Gelenkmobiliserung

Englischer Begriff

Arthrolysis

Definition

Gewaltsame Mobilisierung eines bewegungsgestörten Gelenks, oft operativ durch einen arthroskopischen oder arthrotomischen Eingriff und in Kombination mit Kapsel-Band- und Sehnenentspannungsoperationen.

Indikation

Eine funktionell wirksame Bewegungseinschränkung eines Gelenks, die durch konservative physiotherapeutische und medikamentöse Maßnahmen nicht zu beseitigen ist.

Kontraindikation

Aktive Gelenkentzündungen, Gerinnungsstörungen, allgemeine Narkosekontraindikationen.

Durchführung

Die Arthrolyse wird je nach Gelenk in verschiedenen Positionen des Patienten vorgenommen. Ziel ist die Verbesserung der Beweglichkeit des Gelenks; hierzu werden Verwachsungen und Narben gelöst, Verkürzungen der Gelenkkapsel durch Kapsellösungen verlängert und mechanische Blockaden im Gelenk wie Osteophyten und Gelenkkörper entfernt. Diese Eingriffe können je nachdem, ob es sich um rein intraartikuläre oder auch kapsuläre Veränderungen handelt, arthroskopisch oder offen erfolgen; das Ausmaß der Beweglichkeit muss intraoperativ überprüft werden.

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung muss vor allem das Ziel haben, den intraoperativ erreichten Bewegungsumfang auch postoperativ zu stabilisieren. Intensive physiotherapeutische Maßnahmen, Bewegungsschienen, gegebenenfalls auch Nachtlagerungsschienen sind erforderlich. Die Nachbehandlung ist langwierig und sehr intensiv und erfordert auch eine entsprechende Schmerztherapie, gegebenenfalls mit Schmerzkatheter.

Autor

Michael Krüger-Franke