Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Tethered cord syndrome
Konustiefstand durch Hemmung der Aszension des Conus medullaris.
Der Neuralrinnenverschluss beginnt am 23. Gestationstag und ist am 27. Gestationstag abgeschlossen. Bis zum 38. Gestationstag entstehen die Meningen, am 55. Gestationstag ist das Myelon vollständig umschlossen. Der Konus steigt vom zweiten Kokzygealwirbel am Ende der Embryonalzeit bis zur Höhe L2 bei der Geburt. Der Konus ist teilweise durch ein Lipom oder durch ein Filum terminale fixiert. Durch Zug auf den Konus kommt es wahrscheinlich zu ischämischen Schädigungen der Nerven; plötzlicher Zug auf den Konus kann durch abrupte Bewegungen eintreten. Es gibt zwei Haupterkrankungsgipfel, einen im jungen Erwachsenenalter (ca. 20 Jahre) und einen um 60 Jahre.
Sensomotorische Ausfälle, neurogene Blasenstörung, neurogene Darmfunktionsstörung, Skoliose, Schmerzen in der Lumbalregion, Hohlfußbildung (siehe hierzu Spina bifida).
Klinik, Schmerzprovokation durch plötzliche Flexionsbewegungen, Kernspintomographie, Ultraschalldiagnostik, Neurophysiologie: somatosensorisch und motorisch evozierte Potentiale, Nervenleitgeschwindigkeit, Elektromyographie.
Physiotherapie
Bei Progredienz der klinischen Symptome, Verschlechterung der neurophysiologischen Symptome, Raumforderung im Magnetresonanztomogramm, Progredienz der Skoliose: Durchtrennung des Filum terminale, Entfernung der zusätzlichen Raumforderung.
Gute Prognose nach Entfesselungsoperation bei entsprechendem Monitoring und Erfahrung des Chirurgen.