Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Arthritis, tuberkulöse

Definition

Infektion einer Gelenkhöhle mit Tuberkulosebakterien. Häufigste Lokalisation: Hüft-, Knie- und Iliosakralgelenk.

Pathogenese

Hämatogener Befall bei Tuberkulose. Gelenke können primär synovial oder primär ossär befallen sein.

Symptome

Schleichender Verlauf, Muskelatrophie und Kontrakturen, subfebrile Temperaturen, käsiger Erguss. Bei Durchbruch durch die Gelenkkapsel Senkungsabszess. Die tuberkulöse Arthritis führt unbehandelt zu starken Destruktionen.

Diagnostik

Klinisches Bild, Labor (CRP, BSG, Lymphozytose), Gelenkpunktion mit bakteriologischer Untersuchung des Punktats.

Differenzialdiagnose

Reaktive Arthritiden, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.

Therapie

Konservative/symptomatische Therapie

Lokale Kryotherapie, Hochlagerung, Antiphlogistika.

Medikamentöse Therapie

Tuberkulostatische Antibiotikatherapie bis zur Normalisierung der Laborparameter.

Operative Therapie

Arthroskopische Lavage, gegebenenfalls mehrfach; in seltenen Fällen Lavage und Synovektomie durch Arthrotomie.

Autor

Thilo Hotfiel