Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Fingermittelgelenk, Arthrose

Synonyme

Bouchard-Arthrose; PIP-Arthrose

Englischer Begriff

Bouchard’s node

Definition

Degenerative Erkrankung eines oder mehrerer proximaler Interphalangealgelenke (PIP-Gelenk). Erstbeschreibung wird, obwohl nicht allgemein akzeptiert, dem Franzosen C. J. Bouchard zugeschrieben.

Pathogenese

Vermutlich konstitutionelle Knorpelschwäche der PIP-Gelenke (phylogenetisch späte Entwicklung), meist kombiniert mit Arthrosen der distalen Interphalangealgelenke und des ersten Karpometakarpalgelenks (Rhizarthrose) bzw. des Trapez-Skaphoid-Gelenks.

Symptome

Knotig-derbe Verdickungen, Bewegungseinschränkung, Bewegungs- oder Druckschmerzhaftigkeit.

Diagnostik

Radiologisch: Gelenkspaltverschmälerung, Osteophyten (so-genannte Bouchard-Osteophyten) und subchondrale Sklerosierungen, bei schwereren Formen Erosionen (meist zentral gelegen), eventuell auch mutilierende Destruktionen.

Differenzialdiagnose

Psoriasisarthropathie (meist mit typischen Hautveränderungen, radiologisch eher marginale Erosionen mit periostalen Appositionen), Gicht (Chiragra), multizentrische Retikulohistiozytose (seltene Stoffwechselkrankheit mit extensiven Gelenkdestruktionen), Sarkoidose (Epitheloidzellgranulome mit artikulärer Weichteilschwellung und gelenknaher Knochendestruktion).

Therapie

Siehe Polyarthrose.

Autor

Bernd Tombach, Jan Bischoff