Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Parasitenarthritis

Definition

Gehört zur Gruppe der reaktiven oder postinfektiösen Arthritiden, welche nach (hier parasitären) Infekten auftreten.

Pathogenese

Immunprozesse in Form einer hyperergischen Reaktion des Körpers auf Antigene des Erregers (hier Parasiten), welche nach unterschiedlicher Latenzzeit nach einer Infektion zu einer aseptischen Arthritis führen.

Mögliche Auslöser einer Parasitenarthritis sind z. B.: Zwergfadenwurm, Medinawurm, Filarien, Bilharziose, Rinderbandwurm, Echinokokkus, Amöben, Leptospiren.

Symptome

Arthralgien meist nach Abklingen des Infekts. Betroffen sind häufig große Gelenke, Mon- oder Oligoarthritiden sind als Verlaufsform möglich.

Diagnostik

Anamnese mit Erfassung der Grunderkrankung und Identifikation des auslösenden Parasiten (Auslandsaufenthalte?); Nachweis von Parasiten in Blut und/oder Stuhl; serologische Tests.

Differenzialdiagnose

Andere reaktive Arthritiden.

Therapie

Symptomatische Therapie der Arthritiden, z. B. mit nicht-steroidalen Antirheumatika, Schonung und lokaler Kryotherapie; internistische Therapie der jeweiligen Grunderkrankung.

Autor

Thilo Hotfiel