Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Subskapularistendopathie

Synonyme

Korakoidales Impingement

Englischer Begriff

Subscapularis tendinosis; Coracoidal impingement

Definition

Degenerative Veränderungen bzw. Überlastungssyndrom der Subskapularissehne.

Pathogenese

Als Folge chronischer Überbelastung, gegebenenfalls in Verbindung mit Kompression durch anatomische Enge, z. B. posttraumatisch nach Fraktur des Korakoids oder funktionelle Kompression bei vorderer Instabilität, entstehen ödematöse Schwellungen, Störungen der Durchblutung bis hin zur Sehnen(teil)ruptur.

Symptome

Schmerzen bei Innenrotation oder horizontaler Adduktion, bei oder nach sportlicher Belastung, eventuell nächtlicher Ruheschmerz.

Diagnostik

Klinische Untersuchung: Schmerzen bei Innenrotation und/oder horizontaler Adduktion, lokaler Druckschmerz über Tuberculum minus.

Ultraschall: Verdickung der Sehnenstruktur, hyperdense Strukturzeichnung, gegebenenfalls Ausdünnung bei Teilruptur.

Kernspintomographie: Sehnenverdickung, intratendinöse Signalveränderungen, Ausdünnung.

Differenzialdiagnose

Insertionstendinose der kurzen Bizepssehne, reaktive Überbelastung bei primärer Schulterinstabilität.

Therapie

Konservativ; je nach Beschwerdepersistenz trotz adäquater konservativer Therapie operativ (sehr selten erforderlich) durch Teilresektion des Korakoids mit Débridement oder Sehnenrekonstruktion.

Akuttherapie

Eis, Antiphlogistika.

Konservative/symptomatische Therapie

Gezielte Krankengymnastik zur Kräftigung der Außenrotatoren und der skapulothorakalen Muskulatur, Propriozeptionstraining.

Medikamentöse Therapie

Antiphlogistika, gegebenenfalls subkorakoidale Kortisoninstillation.

Operative Therapie

Teilresektion des Korakoids, bei Vorliegen einer Teilruptur gegebenenfalls Débridement oder Rekonstruktion der Subskapularissehne. Beim funktionellen Impingement Angehen der Ursache, z. B. Stabilisierung.

Dauertherapie

Erhaltung der muskulären Balance zwischen Außen- und Innenrotatoren des Schultergelenks.

Bewertung

Gezielte und ausreichend lang durchgeführte konservative Behandlung führt in den meisten Fällen zu befriedigendem Erfolg; operative Therapie nur in extremen Ausnahmefällen erforderlich.

Nachsorge

Kräftigung der Außenrotatoren und der skapulothorakalen Muskulatur, Koordinationstraining.

Autor

Casper Grim