Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Sichelfußorthese

Synonyme

Pes-adductus-Orthese

Englischer Begriff

Pes adductus orthosis

Definition

Orthese zur Korrektur des Pes adductus und zur Retention des Ergebnisses bei passiv korrigierbarem Sichelfuß.

Durchführung

Es gibt unterschiedliche Orthesentypen. Vor Laufbeginn ist eine Korrektur durch eine Gipsredression oder dynamische Orthese erforderlich, nach Laufbeginn sind Einlagen mit Korrekturwirkung nach dem Dreipunktprinzip zu tragen. Der als Orthese auch noch abgegebene Antivarusschuh ist heute eher keine Indikation mehr in der Behandlung, da in den frühen Fällen durch die Orthese bzw. redressierende oder operative Maßnahmen ein höherer Effekt zu erreichen ist und nach Laufbeginn der Varusschuh nicht mehr indiziert ist. Die Orthese wird nach dem Zweischalenprinzip mit einer hinteren und vorderen Schale eng am Fuß gehalten. Die Schalen sind durch ein Scharnier gelenkig miteinander verbunden und in maximaler Korrekturstellung zu fixieren. Die Einlagen arbeiten nach dem Dreipunktprinzip. Bei mittelschweren Deformitäten werden gegebenenfalls korrigierende Unterschenkelnachtschienen, bei resistenten, schwer korrigierbaren Sichelfüßen neben dem redressierbaren Gipsverband auch die korrigierende Nachtschiene mit Oberschenkelfassung mitgenutzt.

Autor

Bernhard Greitemann

FA Orthopädie, Physikalische und rehabilitative Medizin, Chefarzt und Ärztlicher Direktor Klinik Münsterland am Reha-Klinkum Bad Rothenfelde der DRV
Vorsitzender Vereinigung Techn. Orthopädie der DGOU und DGOOC
Vorsitzender Beratungsausschuss der DGOOC für das Orthopädieschuhtechnikhandwerk