Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Operation nach Wilhelm

Synonyme

Wilhelm-Denervation; Denervierung nach Wilhelm

Englischer Begriff

Wilhelm’s procedure

Definition

Operationstechnik zur Behandlung der Epicondylopathia humeri radialis (Tennisellenbogen) durch Unterbrechung des zur Epikondylenspitze verlaufenden sensiblen Radialisastes und der schmerzleitenden Fasern des N. cutaneus antebrachii dorsalis.

Indikation

Therapieresistente und chronisch-rezidivierende Epicondylopathien nach frustraner Ausschöpfung der konservativen Behandlungsmöglichkeiten.

Durchführung

Leicht bogenförmige Hautinzision um den radialen Epicondylus. Nach subkutaner Darstellung des Epicondylus bogenförmige Umschneidung desselben. Faszieninzision im Bereich des Septum intermusculare laterale beginnend etwa 3–4 cm proximal der Epikondylenspitze mit dem Elektromesser. Dabei werden die radialen Kollateralgefäße und der in ihrer Nachbarschaft verlaufende sensible Radialisast durchtrennt. Umschneiden der ventralen Zirkumferenz der Epikondylenspitze mit Inzision des Periosts. Desinsertion der Mm. extensor carpi radialis longus et brevis, des M. extensor digitorum communis, des M. extensor digiti minimi und des M. supinator zur Durchtrennung der rückläufigen Fasern des tiefen Radialisasts. Nach Wilhelm wird anschließend nach Eröffnung der Blutleere und Blutstillung eine Naht des durchtrennten Sehnenspiegels durchgeführt. Häufiger erfolgt jedoch die Kombination der Wilhelm-Denervation mit der Sehneneinkerbung nach Hohmann, indem keine Reinsertion der durchtrennten Sehnenspiegel durchgeführt wird.

Nachbehandlung

Kompressionsverband, gegebenenfalls in Kombination mit Gipsschiene.

Autor

Casper Grim