Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Muskelaktionspotential

Englischer Begriff

Muscle action potential

Definition

Änderung des Membranpotentials, welches bei Erregung der Skelettmuskulatur an der motorischen Endplatte entsteht.

Beschreibung

Bei Eintreffen eines nervalen Impulses an der motorischen Endplatte wird Azetylcholin frei. Dieses wird am Cholinrezeptor der postsynaptischen Membran gebunden, dadurch wird die Muskelzellmembran in Gegenwart von Kalziumionen depolarisiert und es kommt zum Einstrom von extrazellulärem Natrium in die Zelle, welches zum vollständigen Zusammenbrechen des Ruhepotentials führt. Kaliumionen strömen aus der Zelle gemäß dem extrazellulär abnehmenden Konzentrationsgefälle aus. Die K+-Na+-Pumpe stellt in einem energieverbrauchenden Prozess das Ruhepotential wieder her. Das Azetylcholin wird von der Azetylcholinesterase in die unwirksamen Substanzen Cholin und Essigsäure gespalten. Die Stärke der Depolarisierung ist proportional zur Azetylcholinkonzentration.

Der Prozess der Kontraktion der Muskelfaser infolge der elektrischen Erregung des Muskels wird elektromechanische Kopplung genannt (Kopplung, elektromechanische).

Autor

Iris Reuter