Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Enthesopathie
Enthesopathy
Eine krankhafte Störung im Bereich der Ansatzstelle einer Sehne am Knochen.
Eine Enthese ist die Stelle am Knochen, an der eine Sehne, ein Ligament oder eine Gelenkkapsel ansetzen. Eine Enthesopathie (Enthesiopathie) ist in der Regel schmerzhaft. Als Insertionstendopathie oder Ansatztendinopathie wird eine Enthesiopathie bezeichnet, wenn eine Sehne betroffen ist. Es gibt degenerative, entzündliche oder metabolische Ursachen für Enthesopathien. Entzündliche Ursachen werden auch als Enthesis bezeichnet. Sie treten z. B. bei seronegativen Spondylarthritiden (z. B. Morbus Bechterew oder Psoriasisarthritiden) auf. Ellenbogen (Epikondylitis, Styloiditis), Schulter (Supraspinatussehnensyndrom), Schambein (Grazilissyndrom), Knie (Patellaspitzensyndrom) und Ferse (Achillodynie) sind häufige Lokalisationen von Enthesiopathien.
An erster Stelle steht die körperliche Untersuchung: Der Sehnenansatz ist druckschmerzhaft. Gegebenenfalls können Laboruntersuchungen bei Verdacht auf eine metabolische Störung erforderlich sein. Ultraschall und Röntgen können ergänzend eingesetzt werden.
Infiltrationen mit einem langwirkenden örtlichen Betäubungsmittel, gegebenenfalls mit Zusatz von Steroiden, sind möglich. Steroide sollten nicht in eine geschädigte Sehne gespritzt werden, da es sonst zu Sehnenschäden kommen kann. Gegebenenfalls können zusätzlich Salbenverbände eingesetzt werden.