Engelhardt (Hrsg.) Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie |
Rotationsosteotomie nach Weber; Derotationsosteotomie nach Weber; Subkapitale Korrekturosteotomie Humerus
Weber’s procedure; Subcapital humeral rotational osteotomy
Subkapitale Osteotomie des Humerus mit Drehung des Oberarmkopfs nach dorsal.
Die Rotationsosteotomie wurde von Weber ursprünglich entwickelt, um das durch die Subskapularisverlagerung entstandene Außenrotationsdefizit auszugleichen. Gleichzeitig wurde das Verfahren mit der Rückverlagerung der Hill-Sachs-Läsion begründet, um ein Einhaken der Delle am vorderen Pfannenrand zu verhindern.
Heutzutage wird die Drehosteotomie nur noch in Ausnahmefällen angewandt zur Korrektur einer pathologisch verminderten Humerusretrotorsion, dann jedoch in Kombination mit einer Rekonstruktion der kapsulolabralen Insertion.
Anatomisch im Normbereich liegende Torsionsverhältnisse des Humerus, multidirektionale Instabilitäten, willkürliche Luxationen.
Über den deltoideopektoralen Zugang Freilegung des Collum chirurgicum. Schutz durch subperiostal eingebrachte Hohmann-Hebel. Markierung des geplanten Korrekturwinkels durch Kirschner-Drähte (nach Weber generell 25–30°; besser orientierend an der präoperativ bestimmten individuellen Abweichung des Retrotorsionswinkels von der Norm). Durchführung der Osteotomie mit der oszillierenden Säge. Drehung des Unterarms nach außen, um den gewünschten Korrekturwinkel zu erhalten. Osteosynthese mit Winkelplatte.
Da die Plattenosteosynthese bewegungsstabil ist, richtet sich die Bewegungslimitierung nach dem gleichzeitig durchgeführten Weichteileingriff. Entfernung der Platte nach einem Jahr.