Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Rückenmuskulatur

Synonyme

Wirbelsäulenmuskulatur

Englischer Begriff

Spine muscles

Definition

Übergeordnete Bezeichnung für ein mehrschichtiges organübergreifendes Muskelsystem, das die Bewegungen der Wirbelsäule in der Sagittal-, Frontal- und Transversalebene ermöglicht.

Beschreibung

Die oberflächliche Rückenmuskulatur wird aufgrund ihres Ursprungs aus der ventralen Extremitätenknospe durch die Rami ventrales der Spinalnerven bzw. durch den N. accessorius versorgt. Zu ihr gehören die spinohumeralen (M. latissimus dorsi, M. rhomboideus major, M. rhomboideus minor, M. levator scapulae, M. trapezius) und spinokostalen (M. serratus posterior, Mm. levatores costarum) Muskelgruppen. Die autochtone Rückenmuskulatur verläuft beiderseits der Wirbelsäule und wird aufgrund ihrer funktionellen Gesamtheit auch als M. erector spinae bezeichnet. Diese Muskelgruppe kann in einen medialen (Mm. interspinales, M. spinalis, Mm. rotatores, Mm. multifidi, M. semispinalis), einen lateralen Strang (M. longissimus, M. iliocostalis, Mm. intertransversarii, Mm. splenii) sowie in die kurze Nackenmuskulatur (M. rectus capitis posterior, M. obliquus capitis, M. rectus capitis lateralis) eingeteilt werden. Dabei werden verschiedene Muskelzüge zusammengefasst, die die Dornfortsätze verbinden (spinales System), die schräg von den Querfortsätzen zu den Dornfortsätzen (transversospinales System) oder zwischen den Querfortsätzen (intertransversales System) verlaufen.

Autor

Renée Fuhrmann