Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Operation nach Watson-Jones

Synonyme

Außenbandplastik

Englischer Begriff

Lateral ankle ligament repair

Definition

Methode zur Stabilisation des Lig. fibulotalare anterius unter Verwendung der distal gestielten Sehne des M. peronaeus brevis.

Indikation

Chronische Instabilität des anterolateralen Kapsel-Band-Apparats am oberen Sprunggelenk.

Kontraindikation

Symptomatische Arthrose des oberen Sprunggelenks, lokale Infektionen, insuffiziente muskuläre Verhältnisse.

Durchführung

Über einen bogenförmigen Zugang entlang der Fibula werden die Ursprungs- und Ansatzregion des Lig. fibulotalare präpariert. Ein Streifen aus der Sehne des M. peronaeus brevis wird präpariert und proximal an seinem muskulären Übergang durchtrennt. Die Sehne wird dann in Höhe der Insertionsstelle über einen Bohrkanal in der distalen Fibula geführt. In Höhe der Ansatzregion des Lig. fibulotalare anterius wird ein V-förmiger Bohrkanal angelegt, durch den das freie Sehnenende geführt wird. Abschließend wird die Sehne durch einen weiteren Bohrkanal in der Fibula geführt und mit sich selbst vernäht.

Die Methode hat den Nachteil, dass es sich um eine Tenodese handelt, die einen ungünstigen mechanischen Einfluss auf die Rückfußgelenke hat. Weiterhin werden die zur muskulären Stabilisation erforderlichen Pronatoren durch die Verwendung der Sehne des M. peronaeus brevis funktionell geschwächt, so dass heute die anatomischen Rekonstruktionsverfahren bevorzugt werden.

Nachbehandlung

Postoperativ wird eine Gipsschiene angelegt, die so modifiziert werden kann, dass aktive Bewegungsübungen für die Dorsalextension und Plantarflexion möglich sind. Nach Entfernung der Fäden wird ein Gehgips über sechs Wochen empfohlen. Alternativ kann bei guter Compliance des Patienten ein Walker angepasst werden, der zur Durchführung der Übungsbehandlung ausgezogen werden kann.

Autor

Renée Fuhrmann