Engelhardt (Hrsg.)
Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Depressionsfraktur

Synonyme

Impressionsfraktur

Englischer Begriff

Depression fracture

Definition

Fraktur mit Impression oder Depression der Knochenoberfläche oder Gelenkfläche.

Pathogenese

Durch umschriebene Gewalteinwirkung entstehende Verschiebung des Frakturfragments nach innen.

Symptome

Schmerzen, Schwellung und Functio laesa, gegebenenfalls pathologische Krepitation.

Diagnostik

Röntgennativaufnahmen in mindestens zwei Ebenen oder Computertomographie.

Differenzialdiagnose

Fraktur ohne Einsinken der Oberfläche.

Therapie

Je nach Verschiebung der Fragmente nach innen ist eine operative Rekonstruktion der Knochenoberfläche oder Gelenkfläche erforderlich. Bei Gelenkimpressionsfrakturen ist eine Stufenbildung von 2 mm allgemein als Indikation zur operativen Rekonstruktion anzusehen.

Akuttherapie

Ruhigstellung, Hochlagerung, Kühlung und Schmerzmedikation.

Konservative/symptomatische Therapie

Ruhigstellung bis zur Knochenheilung, bei Gelenkfrakturen Bewegungstherapie ohne Belastung des Gelenks, z. B. CPM.

Medikamentöse Therapie

Allenfalls begleitende Schmerztherapie oder antiphlogistische Therapie.

Operative Therapie

Operative Reposition der Knochenfragmente oder Rekonstruktion der Gelenkoberfläche mit Osteosynthese durch geeignete Implantate; gegebenenfalls autologe Spongiosaplastik zur Defektauffüllung bei ausgedehnterer Depression der Gelenkfläche.

Bewertung

Eine wenn möglich stufenlose Rekonstruktion der Gelenkfläche ist zur Wiederherstellung der Gelenkfunktion erforderlich; langfristig ist andernfalls eine Arthroseentstehung unvermeidlich.

Nachsorge

Funktionelle Nachbehandlung der operativ versorgten Fraktur mit Bewegung ohne Belastung des betroffenen Knochens bzw. Gelenks.

Autor

Michael Krüger-Franke