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Drehgleiten

Synonyme

Rotationslisthese

Englischer Begriff

Rotational instability

Definition

Rotatorische Instabilität eines Bewegungssegments in der Transversalebene unterschiedlicher Ätiologie.

Beschreibung

Die rotatorische Stabilität der Wirbelsäule in der Transversalebene ist durch den anatomischen Aufbau des Bewegungssegments mit den überlappenden Wirbelgelenken weitgehend reduziert. Das Bewegungsausmaß überschreitet auch an der Lendenwirbelsäule selten 15° und ist im lumbosakralen Übergang am größten. Kommt es z. B. durch Bandscheibendegeneration oder infolge operativer Eingriffe (Nukleotomie, Hemilaminektomie) zu einer rotatorischen Instabilität des Bewegungssegments, kann ein Drehgleiten eines Wirbelkörpers resultieren. Dies ist ebenso bei anlagebedingter Bogenschluss-Störung möglich.

Röntgenologisch stellt sich der Zwischenwirbelraum des betreffenden Bewegungssegments verschmälert dar. Zusätzlich liegt oft eine kurzbogige Seitausbiegung vor. Das Ausmaß der Rotation lässt sich an der Projektion der Bogenwurzeln zur seitlichen Wirbelkörperbegrenzung abschätzen (Einteilung in vier Schweregrade nach Nash und Moe). Besteht das Drehgleiten bereits über einen längeren Zeitraum, sind degenerative Veränderungen (asymmetrische Erniedrigung der Diskushöhe, Ausbildung von Traktionsspondylophyten) möglich.

Autor

Renée Fuhrmann

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