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Ersatzknochen

Synonyme

Kunstknochen

Englischer Begriff

Replacement bone; Substitution bone

Definition

Der Begriff Ersatzknochen bezeichnet einen Knochen, der z. B. nach schweren Knochenbrüchen, nach Tumorentfernungen im Knochenbereich, nach Wirbelkörperversteifungen usw. verwendet wird, um einen Knochendefekt zu überbrücken oder aufzufüllen.

Beschreibung

In der Vergangenheit und zum Teil noch heute wird als Ersatzknochen Beckenkamm (kortikaler Span, kortikospongiöser Span, spongiöser Ersatz), oder Spongiosa (z. B. aus dem Tibiakopf usw.) genutzt. Heute stehen aber auch Alginate oder andere Ersatzknochenvarianten zur Verfügung, die zum Teil resorbierbar und zum Teil nicht resorbierbar sind. Alternativen zum Beckenkamm wurden benötigt, da die verfügbare Knochenmenge am Beckenkamm oder Os Ileum (ventral oder dorsal) begrenzt ist und durch die Entnahme eine gewisse Entnahmemorbidität auftreten kann (Schmerzen, knöcherne Bandausrisse, Hämatome, Taubheitsgefühl usw.). Der Knochendefekt muss mit einem geeigneten Material aufgefüllt werden, da sich der Defekt sonst mit bindegewebigem Ersatz, der selber nicht biomechanisch tragfähig ist, füllen würde. Da autologer Knochen oft nicht in geeigneter Menge zur Verfügung steht, gelten derzeit synthetische Materialien wie z. B. Keramik aus Kalziumphosphat als vielversprechender Ersatz, da dieses Material der anorganischen Knochenkomponente ähnlich ist. Zu diesen Materialien gehören Hydroxylapatit und Trikalziumphosphat. Anforderungen an die synthetischen Materialien (die bei den meisten Materialien noch nicht erfüllt werden) sind gutes Einwachsverhalten (ca. 100 µm Porengröße), Abbaubarkeit in bis zu zwei Jahren, mechanische Stabilität, gute Verarbeitbarkeit und Handhabung im Operationsbreich.

Beispiele für synthetisch Materialen sind Calcibone, Endobone, Pyrost, Biocoral, Interpore usw.

Autor

Johannes Mortier

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