Der Begriff „Ergotherapie“ stellt einen Überbegriff der Beschäftigungstherapie dar, ist somit nicht synonym zu verwenden.
Ergotherapy
Wiederherstellung oder Kompensation gestörter oder verloren gegangener Funktionen des Bewegungsapparats durch angeleitete und unterstützte Durchführung von Tätigkeiten aus dem häuslichen oder beruflichen Bereich.
Die orthopädisch-traumatologische Rehabilitation umfasst die Beschäftigungstherapie als wesentlichen Bestandteil der Ergotherapie. Die Indikation ergibt sich insbesondere bei den chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats, beispielsweise bei den schweren Verlaufsformen der rheumatoiden Arthritis, bei schweren Funktionseinbußen verletzter Extremitäten oder bei Erkrankungen und Verletzungen mit neurologischem Defizit. Da auch kognitive Funktionen mitgefördert werden, ist die Beschäftigungstherapie als eine komplexe Therapieform anzusehen, die auch psychosoziale Aspekte miteinbezieht.
Ziel der Beschäftigungstherapie ist die Verbesserung der motorischen Funktionen verletzter oder erkrankter Körperabschnitte durch Förderung der Motorik, Erlernen von Kompensationsbewegungen und Bahnung kognitiver Funktionen wie Konzentrations- und Merkfähigkeit. Am Anfang steht das Erstellen eines Behandlungsplans, in dessen Rahmen der Funktionszustand des Patienten eingeschätzt, Behandlungsziele formuliert und Art und Dauer der durchgeführten Behandlungen festgelegt werden. Die Durchführung des Funktionstrainings beruht häufig auf der Integration von Weben, Flechten, Töpfern oder Holzarbeiten in das Behandlungsprogramm. Je nach zu behandelndem Körperabschnitt kommen unterschiedliche Geräte zur Anwendung: Bei Erkrankungen oder Funktionseinschränkungen der Schulter kann beispielsweise ein Hochwebrahmen sinnvoll sein, bei Erkrankungen der unteren Extremitäten wird auf fußgetriebene Töpferscheiben oder adaptierte Webstühle zurückgegriffen.
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