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Fraktur, Atlasbogen

Synonyme

Jefferson-Fraktur

Englischer Begriff

Fracture of the atlas

Definition

Fraktur des vorderen oder hinteren Atlasbogens.

Pathogenese

Axiale Gewalteinwirkung auf den Kopf oder Hyperflexion führen zu einer Berstungsfraktur, bei welcher die verschiedenen Anteile des Atlas (vorderer und hinterer Bogen, Massae laterales) betroffen sein können.

Symptome

Sehr variabel, stabile Verletzungen können symptomarm sein (Nacken-, Hinterkopfschmerz). Insgesamt sind neurologische Ausfälle bis hin zum kompletten Querschnittssyndrom selten.

Diagnostik

Nativröntgenuntersuchung der Halswirbelsäule (HWS) anteroposterior und seitlich, gegebenenfalls ergänzt durch Computertomographie und/oder Kernspintomographie.

Differenzialdiagnose

Radiologisch können angeborene Atlasbogenhypoplasien nach entsprechendem Trauma eine Fraktur vortäuschen.

Therapie

Abhängig von der Stabilität der Fraktur sind eine konservative oder operative Therapie indiziert.

Akuttherapie

Ruhigstellung und Fixation der HWS und des Kopfs.

Konservative/symptomatische Therapie

Indiziert bei nicht-dislozierten Frakturen. Ruhigstellung der Fraktur in einem Halo-Fixateur oder einem Minerva-Gips. Bei verschobenen oder instabilen Frakturen erfolgt durch Dauerzug und Reklination, z. B. über eine Crutchfield-Klammer, die Reposition.

Medikamentöse Therapie

Symptomatische Gabe von Analgetika.

Operative Therapie

Indiziert bei Verletzung des Lig. transversum, Verschiebung der Massae laterales, Rotationsluxation, Vorwärtsverlagerung des Atlas oder bei schwerwiegenden, operativ beeinflussbaren neurologischen Komplikationen. In Frage kommen als operative Techniken zur atlantoaxialen Fusion eine dorsale Spanverblockung oder eine transartikuläreVerschraubung.

Bewertung

Die Prognose ist in erster Linie abhängig von den begleitenden neurologischen Komplikationen und deren Residuen.

Nachsorge

Kräftigung der Nacken- und Schultermuskulatur.

Autor

René Hartensuer

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