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Klavikulainstabilität, horizontale

Synonyme

Klavikulaluxation; Rockwood-IV-, Rockwood-V-Instabilität

Englischer Begriff

Dislocation of the clavicula

Definition

Instabilität des Schlüsselbeins durch Zerreißung der Akromioklavikular- bzw. der Korakoklavikularbänder (AC- und CC-Bänder) und zusätzlichem Abriss der deltotrapezoidalen Faszie.

Die Einteilung der horizontalen Klavikulainstabilitäten erfolgt nach der Klassifikation von

  • Rockwood IV: Luxation der lateralen Klavikula nach dorsal mit Ruptur der AC- und CC-Bänder und Interposition des Trapeziusmuskels ist gleichbedeutend mit einer relativen fixierten horizontalen Instabilität.
  • Rockwood V: Luxation mit Zerreißung der AC- und CC-Bänder und Abriss der deltotrapezoidalen Faszie und vollkommener horizontaler Instabilität.
  • Siehe auch Schultereckgelenksprengung.

Vorkommen

Die Zerreißung der Bänder des Akromioklavikulargelenks (ACG) ist eine häufige im Sport erlittene Verletzung durch meist direkten Sturz auf die Schulter.

Diagnostik

Durch klinische Untersuchung einfach zu evaluieren. Zusätzlich erfolgen eine Röntgenuntersuchung im antero-posterioren Strahlengang und eine axiale Aufnahme des Akromioklavikulargelenks mit und ohne Gewichten, so genannte Wasserträgeraufnahme.

Differenzialdiagnose

Mediale oder laterale Klavikulafraktur.

Therapie

Die Instabilitäten nach Rockwood IV und V sollten immer operativ stabilisiert werden, da eine Sekundärversorgung wesentlich aufwändiger und weniger zielführend ist (Abb. 1).


Abb. 1.
ACG-Stabilisierung mit Fadenankertechnik.

Bewertung

Die primäre Versorgung ist deshalb angezeigt, da eine Rekonstruktion der Muskelschlingen und Faszien nur im frischen Zustand möglich ist und Gewebeinterpositionen im Akromioklavikulargelenk und massive Dislokationen vermieden werden können.

Nachsorge

Begleitend dazu erfolgt eine symptomatische analgetische Therapie und Ruhigstellung im Schulterverband für vier Wochen, dann erst Beginn mit aktiven Bewegungsübungen, Physiotherapie mit Refraktion des Schultergürtels und Dehnung, Massage des Trapeziusoberrands ab Operation. Operativ versorgte Rockwood-IV- und Rockwood-V-Läsionen haben eine bessere Prognose als konservativ versorgte Instabilitäten.

Autor

Casper Grim

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