Acromegaly
Selektive Vergrößerung der Akren nach Epiphysenschluss.
Überproduktion von Somatotropin (somatotropes Hormon, STH) in den eosinophilen Zellen, seltener in den chromophoben Zellen des Hypophysenvorderlappens; häufigste Ursache Hypophysenadenome, bisweilen Zellhyperplasie, auch im Rahmen eines paraneoplastischen Syndroms beschrieben.
Vergröberung der Gesichtszüge; Größenzunahme der Nase, Ohren, Lippen und Zunge; Vergrößerung der Hände und Füße; Zunahme von Hut-, Handschuh-, Ring- und Schuhgröße; in 30 % Hypertonie; Stimmveränderung durch Kehlkopfvergrößerung; Zunahme der Organgröße; pathologische Glukosetoleranz; endokrine Störungen: Libidoreduktion, bisweilen Amenorrhoe und Galaktorrhoe, Struma diffusa, Hyperhidrosis; Kopf- und Gliederschmerzen, Parästhesien an den Händen durch Karpaltunnelsyndrom; Spätstadium: Panhypopituitarismus mit Ausfall weiterer Hypophysenhormone, Sehstörungen (bitemporale Hemianopsie) durch Druck auf Chiasma.
Magnetresonanztomographie (MRT), Bestimmung des STH und IGF-1 (Insulin-like growth factor I = Somatomedin C) im Blut, fehlende STH-Unterdrückung im oralen Glukosetoleranztest (STH > 5 μg/l).
Operativ und medikamentös.
Notfallmäßige Dekompression nur bei drohender Erblindung durch Druck auf das Chiasma bei Makroadenom der Hypophyse.
Strahlentherapie: stereotaktisch (Linearbeschleuniger), fraktionierte konventionelle Hochvoltbestrahlung, stereotaktische Applikation von Radionukliden.
Gabe von Somatostatinanaloga (Octreotid).
Mikrochirurgische transsphenoidale selektive Adenomexstirpation.
Bei Kontraindikation der Operation oder Restaktivität: Gabe von Somatostatinanaloga (Octreotid).
Unbehandelt eingeschränkte Lebensqualität, zerebro- und kardiovaskuläre Probleme.
Regelmäßige STH-, IGF-1- und Hormonkontrollen, MRT-Kontrolle in regelmäßigen Abständen.
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