Köhler’sche Krankheit; Osteonekrose des Os naviculare; Osteochondrosis ossis navicularis
Osteochondrosis of the navicular; Köhler’s disease
Osteochondrose des Os naviculare unterschiedlicher Ätiologie zwischen dem dritten und achten Lebensjahr.
Diskutiert werden neben einer vorübergehenden Durchblutungsstörung des Knochens eine mechanische Überbelastung des Os naviculare, was zu einer unterschiedlich starken Entwicklungsverzögerung der Ossifikationszentren führen kann. Selten können Frakturen, Infektionen oder angeborene Deformitäten (z. B. Klumpfuß) für eine Osteochondrose des Os naviculare verantwortlich sein.
Die Kinder klagen über Schmerzen bei Belastung des Fußes.
Eine Weichteilschwellung am medialen Fußrand kann selten ausgebildet sein. Gelegentlich findet sich eine lokale Druckschmerzhaftigkeit über dem Os naviculare. Die Fußkonfiguration ist diagnostisch nicht hinweisend. Röntgenologisch können sich unterschiedliche Befunde entsprechend des Stadiums der Erkrankung darstellen, wobei die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium und oft nur im Seitenvergleich zu erkennen ist. Das Os naviculare stellt sich dann kondensiert und deutlich abgeflacht dar. In Zweifelsfällen kann im Frühstadium eine Knochenszintigraphie oder eine Kernspintomographie durchgeführt werden.
Fraktur oder Stressfraktur des Os naviculare, Coalitio.
Die Standardtherapie ist konservativ orientiert und richtet sich nach dem Beschwerdeausmaß.
Sportkarenz, Schonung, Immobilisation im Unterschenkelgipsverband.
Das Ausmaß der Therapie richtet sich nach den beklagten Beschwerden. Oftmals ist eine Sportkarenz bzw. eine vorübergehende Schonung ausreichend. Einlagen mit Unterstützung der medialen Längswölbung können vorübergehend zur Beschwerdelinderung führen. Nur in seltenen Fällen ist eine Gipsruhigstellung über vier bis sechs Wochen erforderlich.
Die Erkrankung heilt in der Regel folgenlos aus, wobei die Symptome durch die Osteochondrose des Os naviculare wenige Wochen bis zu mehreren Jahren andauern können.
Eine regelmäßige fachärztliche Überwachung ist bis zur Beschwerdefreiheit und einer röntgenologisch regelrechten Darstellung des Os naviculare empfehlenswert.
© Springer 2017 |
Powered by kb-soft |