Bruch
Hernia
Ausstülpung eines Bruchsacks mit darinliegendem Inhalt (je nach Gewebe). Meist als Bauchwandhernie mit Verlagerung von Eingeweiden oder Organteilen. In der orthopädischen Praxis findet sich die Muskelhernie.
Als „echte“ Muskelhernie wird der Durchtritt von Teilen eines Skelettmuskels durch einen Defekt (Riss) der Muskelfaszie bezeichnet. Die „falsche“ Muskelhernie ist die Vorwölbung eines Muskels im Bereich eines geschwächten Faszienabschnitts (so genannte Myozele).
In der Anamnese gibt der Patient Schmerzen an und bemerkt eine Muskelvorwölbung.
Die klinische Untersuchung zeigt im Bereich eines Muskels eine deutliche Vorwölbung. Die Vorwölbung wird bei Muskelkontraktion im Fall einer „echten“ Hernie deutlich kleiner und verändert sich im Fall einer „falschen“ Hernie kaum. Bei der „falschen“ Hernie kommt es zu kleinen Krepitationen.
Bildgebend kommen die Sonographie und die Magnetresonanztomographie als Weichteilverfahren in Frage.
Differentialdiagnostisch müssen die beiden Arten von Muskelhernien und eine Muskelruptur unterschieden werden. Leisten- und Femoralhernien müssen differentialdiagnostisch bei jedem Leistenschmerz (Hüftschmerz oder fortgeleiteter Lendenwirbelsäulenschmerz) ausgeschlossen werden.
Versorgung bedürfen die symptomatischen Muskelhernien.
Im akuten Schmerzzustand ist Schonung indiziert.
Nicht-steroidale Antirheumatika.
Die operative Therapie kann entweder als Fasziotomie erfolgen, um die Enge der Herniation zu beheben. Daneben sind Methoden der plastischen Deckung in der Literatur zum Faszienverschluss beschrieben.
Die Fasziotomie behebt nicht das eigentliche Problem, sondern schafft nur Beschwerdefreiheit.
Nachkontrollen sind immer durch den operierenden Facharzt zu treffen.
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