Funktionsstörung eines Gelenks; Verrenkung; Muskelverspannung; Chirotherapie; Manuelle Therapie; Chirotherapeutische Manipulation; Head-Zonen; Irritationspunkt
Block
Reversible Funktionsstörung eines Gelenks: Sperre des Bewegungsablaufs, eine oder mehrere Bewegungsrichtungen betreffend. Nicht durch Kontrakturen, Gelenkdeformitäten, freie Gelenkkörper, Instabilitäten, Meniskus- oder Knorpelläsionen, Frakturen, Gelenkinfektionen, periartikuläre Infektionen oder Tumore hervorgerufen.
Alle Gelenke können blockieren, am häufigsten sind die Wirbelgelenke und das Sakroiliakalgelenk betroffen.
Lokalisierte, schmerzhafte Bewegungseinschränkung oder Zwangshaltung; begleitende pseudoradikuläre oder vegetative Symptomatik; sympathische Schmerzen oder Funktionsstörungen der den Gelenken segmental zugeordneten Hautareale, Muskeln und Organe (vergleiche Head-Zonen). Chirodiagnostik: tastbarer, schmerzhafter Hypertonus der segmental zugeordneten Muskulatur (Irritationspunkt); segmentale Hypomobilität; blockierte und freie Bewegungsrichtungen.
Röntgendiagnostik: die Blockierung selbst ist nicht darstellbar; Ausschluss von Deformitäten, Entzündungen, Frakturen, Tumoren; obligat vor chirotherapeutischer Manipulation (maximal sechs Monate altes Röntgenbild).
Primäre Erkrankung der segmental zugeordneten Organe mit symptomatischer Blockierung, z. B. Blockierung der Halswirbelsäule bei Infektion im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, Blockierung der Brustwirbelsäule bei Myokardinfarkt oder Pneumonie.
Lokale Infektionen, Gelenkinstabilitäten, rheumatische oder degenerative Gelenkerkrankungen, Frakturen, Distorsionen, Hämatome, Überlastungsreaktionen, Bandscheibenprolaps, Tumore, Missbildungen (im Bereich der Halswirbelsäule z. B. Klippel-Feil-Syndrom).
Chirotherapeutische Deblockierung, Muskeldetonisierung (Wärme, Extensionen, Muskelrelaxantien), Analgetika, lokale Infiltrationen.
Krankengymnastik, mobilisierende manuelle Therapie, medizinische Trainingstherapie, Rückenschule, physikalische Therapie.
NSAID, Muskelrelaxantien, lokale Infiltrationen mit Lokalanästhetikum und Kortikoidzusatz.
Keine Indikation.
Krankengymnastik, Beachtung der Rückenschule; bei rezidivierenden Blockierungen Sklerosierungstherapie oder intensives Muskeltraining (medizinische Trainingstherapie) empfehlenswert.
Nur beim chirodiagnostischen Nachweis einer Blockierung ist die chirotherapeutische Manipulation indiziert. Alle anderen Ursachen sind Ausschlusskriterien. Bei vorschriftsmäßig durchgeführter Behandlung sind keine Dauerschäden oder wesentlichen Komplikationen zu erwarten.
Spontanes Lösen der Blockierung ist möglich. Rasch rezidivierende Blockierungen weisen auf eine Erkrankung der segmental zugeordneten Organe oder auf eine Hypermobilität hin. Hier sind wiederholte Manipulationen nicht indiziert, sondern können Verletzungen (z. B. Intimaläsionen der A. vertebralis) oder Bandinstabilitäten begünstigen. Stattdessen sollten unbedingt die Diagnose überprüft und organische Ursachen (siehe oben) ausgeschlossen werden.
Email: r.haaker@khwe.de
http://www.khwe.de
https://www.klinik-bewertungen.de.../erfahrung-mit-st-vincenz-hospital-brakel
Prof. Dr. R. Haaker
CA der Klinik für Orthopädie,
Rheumatologie, Traumatologie
Schwerpunkte: Primär- und Wechselendoprothetik,aller großen Gelenke; Fuß-, Kinder-, Rheumaorthopädie
Sportverletzungen, Wirbelsäulenerkrankungen
© Springer 2017 |
Powered by kb-soft |