Zephalgie; Cephalgia
Migraine
Kopfschmerzen, die in Abhängigkeit von Kopfhaltung und Kopfbewegung auftreten, aufgrund Dysfunktion der knöchernen und/oder der ligamentären und muskulären Fehlfunktion der Halswirbelsäule.
Zervikogener Kopfschmerz: seitenkonstanter, ziehender, nicht-pulsierender Kopfschmerz mit reproduzierbaren Auslösern durch Halsbewegungen und -haltungen bzw durch externen Druck auf Ansatz der okzipitalen Sehnenansätze oder Austritt des N. occipitalis, Halsbeweglichkeit eingeschränkt, ipsilaterale pseudoradikuläre Schmerzen, teilweise kontinuierlicher fluktuierender Kopfschmerz, Schmerzexazerbationen, seltener autonome Störungen wie Schwindel, Übelkeit, Photophobie, Verschwommensehen. Prävalenz in der Bevölkerung: 2,5 %; Überwiegen des weiblichen Geschlechts: 2–3 : 1; Erstmanifestation: ca. 17 Jahre. Pathophysiologisch: Gelenkdysfunktionen der oberen Halswirbelsäule mit Störung der duro-muskulären und duro-ligamentären Verbindungen mit Aktivierung der Nozizeptoren trigeminaler rezeptiver Felder.
Anamnese und neurologische Untersuchung; kraniale Kernspintomographie zum Ausschluss intrazerebraler Ursachen; bei zervikogenem Kopfschmerz Röntgen der Halswirbelsäule in zwei Ebenen, Kernspintomographie der Halswirbelsäule, Duplexsonographie der extra-und intrakraniellen Arterien.
Zusätzliche fachärztliche Untersuchung durch Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Orthopäden.
Organische Ursachen, intrazerebrale Raumforderung, Erkrankungen der Nasennebenhöhlen.
Zervikogener Kopfschmerz: NSAID, Muskelrelaxantien, Injektion von Methylprednisolon.
Zervikogener Kopfschmerz: NSAID, trizyklische Antidepressiva, Muskelrelaxantien, Gabapentin, Carbamazepin, Valproat, Injektion von Methylprednisolon, Botulinumtoxin-A-Therapie.
Operative Verfahren: Neurektomie, dorsale Rhizotomien, mikrovaskuläre Dekompression, keine sichere Beurteilung möglich aufgrund unzureichendem Studiendesign.
Nicht-medikamentöse Behandlung: manuelle Zervikaltraktion, Muskeldehnung, segmentale Mobilisierungs- und Muskeldehnungstechniken, manuelle Techniken nach Kaltenborn-Evijenth und Maitland-Konzept.
Physikalische Therapie: Schmerzreduktion ca. 50 %, nicht evidenzbasiert.
Methylprednisoloninjektion: 94 % Schmerzreduktion, kurze Wirkung (23 Tage).
Elektrotherapeutische Verfahren: Besserung, Schmerzfreiheit 43 % über 10 Jahre.
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