Thromboseprophylaxe; Heparin; HMWH; Niedermolekulares Heparin; LMWH
Vorbeugende Gabe von unfraktioniertem oder, heute gebräuchlicher, niedermolekularem Heparin zur Prophylaxe von tiefen Thrombosen. Im Gegensatz zur Vollheparinisierung, die bei der Therapie bestimmter ausgedehnter Thrombosen oder Lungenembolien eingestzt werden kann, wird bei der Low-dose-Heparinisierung eine niedrigere Tagesdosis gegeben.
Indikation ist die Thromboseprophylaxe nach orthopädisch-traumatologischen Eingriffen, nach größeren Traumata sowie im Rahmen der konservativen Behandlung von Verletzungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparats, bei denen eine Entlastung oder Immobilisierung der unteren Extremitäten erforderlich ist.
Kontraindikationen sind die vorangegangene heparininduzierte Thrombozytopenie (HIT), Ulzera des Gastrointestinaltrakts, frische Verletzungen oder Operationen am Zentralnervensystem und drohender Abort. Unmittelbar vor und nach Spinalpunktionen (Spinalanästhesie!) sollte kein unfraktioniertes Heparin gegeben werden.
Es erfolgt die subkutane Injektion von unfraktioniertem Heparin, auf drei Injektionen pro Tag verteilt, oder die subkutane Injektion von niedermolekularem Heparin, in der Regel nur einmal täglich.
Mehrminütiger leichter Druck auf die Injektionsstelle minimiert die Entsehung lokaler Hämatome. Aufgrund des Risikos der Entstehung einer HIT sollten die Thrombozytenwerte engmaschig und zumindest wöchentlich überprüft werden, die Transaminasen sollten bei längerer Anwendung ebenfalls kontrolliert werden.
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