Monosodium urate monohydrate crystal
Als Urat werden die Salze der Harnsäure bezeichnet.
Uratkristalle kommen im Gelenkpunktat bei der Hyperurikämie (Gicht) vor und bewirken eine lokale Entzündungsreaktion mit Migration von Leukozyten und Makrophagen. Im Nativpräparat der Gelenkflüssigkeitszytologie sind doppelbrechende Uratkristalle nachweisbar.
Klinisch bestehen beim so genannten Gichtanfall Schmerzen, Rötung, Schwellung, seröser Erguss und Funktionseinschränkung in meist einem Gelenk. Prädilektionsstellen sind Großzehengrundgelenk (Podagra), Sprunggelenk, Kniegelenk oder Fingergelenke. Laborchemisch bestehen Leukozytose, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit und meist erhöhter Harnsäuregehalt. Im Gelenkpunktat sind typischerweise Uratkristalle nachweisbar.
Kalziumpyrophosphatdihydratkristalle bei Kristallarthropathie.
Zur Verhinderung des Auftretens von Uratkristallen im Gelenkpunktat sind insbesondere diätetische Maßnahmen wirksam. Medikamentös kommen Antiphlogistika vom NSAID-Typ zum Einsatz. Das Zytostatikum Colchicin unterbindet die Phagozytose der Uratkristalle. Des Weiteren können so genannte Harnsäuresenker zur Anwendung kommen. Dabei unterscheidet man zwischen Urikosurika (Probenecid), die die Rückresorption der Harnsäure in den Nieren hemmen, und Urikostatika (Allopurinol), die in die Purinstoffwechselsynthese eingreifen und als Inhibitor wirken.
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